Geist.lol
Rezensionen ohne Hand und Fuß
Formale Logik, Kojak und materialistische Dialektik
Gleichermaßen gewohnt wie gekonnt jongliert das Stück eine heterogene Menge von Theorie- und (Pop-)Kulturfetzen in eine überraschend stimmiges Gesamtbild. Das Verhältnis von Sprache, Ökonomie und Phantasma als Medien Medien wird ...
Revue passieren wie Tomaten
Jeden Tag eine Rezension, lautete das Projekt für den Start von Geist.lol. Das ist lange her. Am ersten Oktober sollte ich releasen, dachte er, sonst nimmt die Arbeit kein Ende, es funktioniert auch mit einem vorläufigen Layout und die Inhalten entwickeln sich schön, dürfen auch hingeschmiert sein, unabhängig, ungenau, unfair, das Ende des Literaturbetriebs: heraufbeschwören, zwei Spalten oder drei, Sollbruchstellen, Untote. Jetzt also ab und an mal was Neues.
Qualität und Quantität
Rezension ist ein Euphemismus, aus der Not geboren. Am Anfang steht die Lektüre. Deren Eindrücke, kombiniert mit subjektiven Befindlichkeiten, willkürlichen Ästhetikvorstellungen und einer tagebüchischen Unmittelbarkeit sammeln sich in den Beiträgen. Witz und Sarkasmus geben dem ein unverbindliches Stelldichein. Eine wissenschaftliche Akkuranz, archivarische Recherche und höfliche Lobhudelei dürfen hingegen nicht erwartet werden.
Der Stand der Kritik
Das Feuilleton ist das Schmieröl im Getriebe des Betriebs. Zwischen Buchpreisen und Messeständen, Stadtschreiber:innenposten und Bestsellerlisten jedoch lässt sich keine Objektivität wahren. Geist.lol ist Sand, ist ein knirschender Partikelhaufen, hingeworfen, manchmal platt, manchmal dumm, meistens zu kurz gegriffen und peripher. Sie dürfen also nichts erwarten, auch nicht, dass die Maschine zum Stillstand kommt.