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Rezension zu Quentin Tarantino: Once Upon a Time in Hollywood

Fransenjacken und Flammenwerferrevue

Leonardo DiCaprio spielt Rick Dalton spielt den Westernbösewicht DeCoteau und überragt, der eine wie der andere, in seiner reflexiv verschachtelten Rolle.

Schauspieler Dalton, in voller Montur mit Riesenschnurrbart und Fransenjacke, erklärt die Geschichte einem kleinen Mädchen am Set, das hohe Ambitionen hat. Es geht um einen Typen, der in seinen Zwanzigern mal richtig gut war, aber nun, mit Ende dreißig, nicht mehr so recht weiß, wo er noch steht. Die jungen Helden drohen, den alten Bösewicht in den Schatten zu stellen, er spielt nicht mehr die Hauptrollen und falls doch, dann irgendwo im Fernsehen, verfällt dem Alkohol und verhält sich reichlich fahrig in dem Luxus, in welchem er sich eingerichtet hat.

Sein Stuntman Cliff Booth, verkörpert von Brad Pitt, steht ihm als Mädchen für alles zur Verfügung, dieser fährt, gibt Halt und richtet auch die Antenne auf dem Dach. In einer breit angelegten Hommage führt uns Tarantino durch das Hollywood der 68er, mit echten Namen und Straßen und einer Reihe falscher Serien und Filme, die aber genau so hätten sein können. Mit dem Flammenwerfer werden Nazis geröstet, als FBI-Ermittler Fälle gelöst und in Bonanza-Manier durch die Gegend geritten und geschossen.

In und mit seiner Midlifecrisis glänzt der frühere Rummel-Star noch einmal richtig, bevor er sich der Karriere im Italowestern widmet. Sein Stuntman bleibt eher auf dem Boden, auf welchen er zwischendurch aber selbst Bruce Lee befördert, nicht zu Gunsten seiner Karriere, wie auch das Gerücht von der Ermordung seiner Frau. Er stolpert über die Manson-Familiy - ein Haufen Hippies -, die sich auf dem Gelände seines alten Produzenten eingenistet haben, und macht sich nicht gerade Freunde damit, den alten Mann zu wecken, doch er hätte auch leicht tot sein können.

Die Hippies planen Rache für die Schmach, die er ihnen beigebracht, und liefern doch das blutige Fanal im Verbund mit LSD, Hund, Musik, Alkohol und echtem Flammenwerfer, wie man es sich nur von Tarantino wünschen kann. Ein Meisterwerk der Filmgeschichte, das sich auch ohne Lexika und Quellenverzeichnis wunderbar genießen lässt. Und herzerfüllt empfehl ich mich in einen wohlbehaltnen Schlaf.

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Nur kein transzendentales Geschwätz, wenn alles so klar ist wie ein Watschen
Ludwig Wittgenstein